Jetzt blüht er wieder überall: der Holunder, auch Holler, Holder oder Holderbusch genannt. Sein lateinischer Name ist Sambucus. Dieser wertvolle Strauch wird seit Urzeiten hochgeschätzt. Schon in der Mythologie unserer Ahnen spielte er eine große Rolle. Er wurde zum Wohnsitz der Schutzgöttin Frau Holle erhoben, woher er auch seinen Namen hat und fehlte früher in keinem Bauerngarten. Schon in Steinzeit-Niederlassungen der Schweiz und in Bronzezeit-Niederlassungen in Oberitalien fand man bei Ausgrabungen Holundersamen und Holunderzweiglein.
Der griechische Philosoph und Naturforscher Theophrastos von Eresos, ein Schüler Aristoteles, beschreibt den Holunder so genau, dass zweifelsfrei dieser Strauch zu erkennen ist. In den Schriften der Hippokratiker, bei Plinius Secundus (zur Zeit Christi), später bei Albertus Magnus (um 1250 n.Chr.) wird der Strauch stets hochgelobt. Interessant ist, dass die vielfältigen Heilwirkungen des Holunders in der Volksheilkunde an ganz unterschiedlichen Orten bei verschiedenen Völkern beschrieben werden, zu einer Zeit, wo noch keine Kontakte vorhanden waren. Seine Wirkung scheint damit vielfältig bestätigt.
Willfort schreibt in seinem Heilpflanzenbuch: „Die Holunderblüten sind wertvoll durch Ihren Gehalt an ätherischen Ölen, Gerbstoff, Schleim, Cholin, Sambugigin, Harz, Zucker, Apfel-, Baldrian- und Weinsäure und Saponinen. Letztere regen besonders die Schweißdrüsentätigkeit an“ Holunderblütentee wird deshalb gerne unterstützend bei Erkältungskrankheiten empfohlen. Er soll außerdem bei festsitzendem Husten und Schnupfen helfen. Auch bei Asthma und bei rheumatischen Erkrankungen wird er in der Volksheilkunden genannt.
Der ganz große Vorteil von Holunderblütentee ist außerdem: er schmeckt richtig lecker und gar nicht nach kranksein.